Lymphstau in Extremitäten von Pferden

Dieses Thema Lymphstau wird zur Zeit in den Medien groß diskutiert. Es wird aber hierbei eher von dem Konflikt gesprochen, ob man die Beine des Pferdes über Nacht bandagieren oder Stall-Gamaschen anlegen sollte. Bei vielen Eigentümern steht dabei der Schutz des Pferdes im Vordergrund. Man sollte sich aber auch über die möglichen Nachteile im Klaren sein.
Beim längeren Anlegen von Bandagen oder Stall-Gamaschen, wird der Lymphfluss gestört oder sogar unterbunden. Bei Pferden, die über einen langen Zeitraum hinweg Bandagen oder Stall-Gamaschen getragen haben, kann es zu größeren Schäden kommen. Das Lymphsystem kann teilweise so stark gestört worden sein, dass es nicht mehr in der Lage ist, die Lymphe abzutransportieren.
Um das Thema besser zu verstehen hier eine kurze Definition.
Lymphe ist gräuliche Flüssigkeit, bestehend aus Eiweißen, Fettsäuren, Bakterien, Blutkörperchen und Zellabfall.
Das Lymphsystem ist das wichtigste Leitbahnsystem im Organismus neben dem Blutkreislauf. Die Lymphe befindet sich im Zellzwischenraum und ist für den Transport der Nahrungs- und Abfallstoffe ( Bakterien, Fremdkörper, Zellabfall) zuständig. Das Lymphsystem hat einen sehr komplexen Aufbau, worauf ich jetzt nicht weiter eingehen möchte.
Für den Pferdebesitzer ist es interessanter zu erfahren, wie man einen Lymphstau beim Pferd erkennen und begegnen kann.
Lymphe kann sich grundsätzlich im ganzen Pferdekörper sammeln. Am häufigsten ist es jedoch an den Extremitäten zu erkennen, da dort die Lymphe gegen die Schwerkraft transportiert werden muss. Ein Lymphstau tritt häufig bei älteren Pferden und Sportpferden auf, die lange bandagiert wurden. Das Gewebe ist nicht mehr ausreichend im Stande, die Lymphe nach oben zu transportieren, sodass nachgeholfen werden muss.
Pferdeosteotherapeuten und Physiotherapeuten kennen Techniken für eine Lymphdrainage. Dadurch werden die Lymphkonten angeregt, Lymphe aufzunehmen und die Lymphe wird mit speziellen Handgriffen zu den Lymphknoten geschoben. Anschließend wird das Gewebe mit einem festen Wickelverband gestützt, damit die Lymphe nicht wieder zurück fließt. Bei Pferden mit schon sehr schlechtem Gewebe eignet sich ein Stützstrumpf.
Jeder Reiter kann bei seinem Pferd täglich mit mit wenigen Handgriffen den Lymphfluss anregen. Mit einer bestimmten Putztechnik kann der Reiter die Lymphknoten stimulieren und gleichzeitig den Blutkreislauf anregt.

Im Viedo wird die Putztechnik gezeigt, sie ist beidseitig am Pferd durchzuführen.
Ich benutze im Video einen Striegel der Firma Oster.