Muskeln und ihre Leistung

Diesen Monat möchte ich euch die Muskulatur des Pferdes näher bringen. In den letzten zwei Monaten habe ich viele Pferde mit Muskelproblemen behandelt.
Wenn man als Reiter das Pferd richtig managt, kann man Muskelschwund, Muskelverklebungen und Muskelverspannungen verhindern. Auch Pferde können Muskelkater haben!
Wir verlangen unserem Partner Pferd beim reiten viel ab. Die tägliche Arbeit ist ein Workout für die Pferdemuskeln, die genau wie beim Menschen nach einem harten Training gedehnt werden wollen. Egal ob im Spring- oder Dressursport, im Freizeitsport oder anderen Disziplinen, sollte der Reiter darauf achten, daß er sich und sein Pferd vor der Arbeit gut aufwärmt und nach der Arbeit nachbereitet! Denn nur aufgewärmte,lockere Muskeln können gute Leistung bringen.
Die Muskulatur des Pferdes ist vielfältig, Beuger im Schultergelenk, Niederzieher und Feststeller an der Wirbelsäule etc. . Dennoch dienen sie alle dazu, dass sich das Pferd bewegen kann. Die Muskeln ermöglichen Sprünge, Seitwärtsbewegungen, Versammlungen, Stellung und Biegung, eigentlich das gesamte Reiten.
Es war nicht von der Natur vorgesehen, das ein Reitergewicht auf dem Pferd sitzt, welches den Bewegungsablauf des Pferdes zu bestimmen versucht. Auf dem Bild sieht man die wichtigsten oberen Muskelschichten, auf denen wir als Reiter sitzen. Um den Reiter mehr Halt zu bieten und es bequemer zu machen, nutzen wir den Sattel. Der Sattel ist somit das Bindeglied zwischen Pferd und Reiter und kann Einfluss auf die Muskulatur haben. Deswegen ist es oberste Priorität, dass wir einen passenden Sattel für unser Pferd haben!
1.)Es geht schon vor dem Reiten los. Beim Putzen wärmen wir das erste mal unser Pferd auf. Da sowieso das ganze Pferd vor dem Reiten gestriegelt werden soll, kann man mit einfachen Putztechniken den Kreislauf des Pferdes anregen und somit die erste Vorbereitung für eine gute Arbeit schaffen.
2.) Nach dem Satteln, es sollte vor dem Aufsteigen das Pferd 2 Runden im Schritt geführt und der Sattelgurt kontrolliert werden, damit sich keine Hautfalten bilden.
3.) Um das Pferd ausreichend aufzuwärmen sollte am langen und am vorwärts-abwärts gehenden Zügel das Pferd 15 mindestens Schritt geritten werden. (durch das V/A dehnen wir das Nackenband und den M. Longissimus vor)
4.) Nun geht es an das Training. Trab-Schritt-Übergänge, Trab-Galopp-Übergänge und gebogene Linien bilden den ersten Teil. Zwischendrin sollte man immer wieder das Pferd in die V/A-Haltung bringen, damit es sich entspannen und die Muskeln auf denen wir sitzen dehnen kann. Somit erreichen wir das eigentliche Muskeltraining. (Kontrahieren und Entspannen des Muskels)
5.) Nach dem Training erfolgt die Nacharbeit. Eine Schritt-Tour von 15 Minuten am langen Zügel ist empfehlenswert. Ob diese nun auf dem Platz oder in Form einer kleinen Ausreit-Runde, bei der man die Seele baumeln lassen kann, ist hierbei egal.
6.) Im Stall beim Absatteln zeigt sich dann, ob noch Schweiß in der Sattellage ist. Bei kaltem und nassem Wetter sollte man die Pferd mit einer Abschwitzdecke, oder unter dem Solarium trocknen lassen und den Schweiß danach ausbürsten. Auch eine weiter Striegeleinheit hilft den Muskeln nach der Arbeit zu entspannen. Wenn ihr auf demTurnier, auf Lehrgängen oder am nächsten Tag eine weitere starke Muskelbelastung habt, empfiehlt es sich die Muskeln des Pferdes zu dehnen.
Sorgt für eine gute und gesunde Bemuskelung eures Pferdes und es wird es euch mit tollen gemeinsamen Stunden in der Arbeit, Freizeit und besseren Leistungen auf dem Turnier danken.
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Wurmkur

Auf geht’s in die Koppelsaison! Stopp, erst einmal Entwurmen. Doch dabei ergeben sich einige Fragen:

Wann soll manWurmkur2 entwurmen?
Gegen welche Würmer soll man Entwurmen?
Welche Wurmkur soll man nehmen?
Wie oft soll man Entwurmen?

Wurmkur1Hier einige Grundregeln:

  1. Es sollten alle Pferde eines Stalles gleichzeitig entwurmt werden.
  2. Wurmkuren jährlich wechseln, damit keine Resistenzen entstehen.
  3. Die Pferde dürfen 3 Tage nicht auf die Koppel und die Box sollte nach den drei Tagen komplett gemistet werden.
  4. Pferde sollten mindestens 3 mal im Jahr entwurmt werden.
  5. Pferde immer vor und nach der Koppelsaison entwurmen.

 

Es kommt auch auf die Hygiene im Stall und auf den Weiden an. Wird die Koppel regelmäßig abgeäppelt?

Wenn nicht, sollte eine 4. Wurmkur gegeben werden.

Beispiel für eine Entwurmungspaln:

1. Wurmkur: (Ende März- Anfang Mai) z.B. Panacur
2. Wurmkur: (Mai-Juli ca. 5 Wochen nach Anfang der Weidesaison) z.B. Equimax
3. Wurmkur: (September oder Oktober) z.B. Equest Pramox
4. Wurmkur: (Oktober- Dezember) z.B. Ivomec P

Um zielgerichtet Entwurmen zu können lohnt es sich, eine Kotprobe zu nehmen. Damit bekommt ein genaues Ergebnis zum Wurmbefall und kann nach dem Befund entwurmen.
Eine Kotprobe mit anschließender Wurmkurempfehlung kann bei mir für 15,00 € im Zuge einer Behandlung durchgeführt werden.

Lymphstau in Extremitäten von Pferden

Dieses Thema Lymphstau wird zur Zeit in den Medien groß diskutiert. Es wird aber hierbei eher von dem Konflikt gesprochen, ob man die Beine des Pferdes über Nacht bandagieren oder Stall-Gamaschen anlegen sollte. Bei vielen Eigentümern steht dabei der Schutz des Pferdes im Vordergrund. Man sollte sich aber auch über die möglichen Nachteile im Klaren sein.
Beim längeren Anlegen von Bandagen oder Stall-Gamaschen, wird der Lymphfluss gestört oder sogar unterbunden. Bei Pferden, die über einen langen Zeitraum hinweg Bandagen oder Stall-Gamaschen getragen haben, kann es zu größeren Schäden kommen. Das Lymphsystem kann teilweise so stark gestört worden sein, dass es nicht mehr in der Lage ist, die Lymphe abzutransportieren.
Um das Thema besser zu verstehen hier eine kurze Definition.
Lymphe ist gräuliche Flüssigkeit, bestehend aus Eiweißen, Fettsäuren, Bakterien, Blutkörperchen und Zellabfall.
Das Lymphsystem ist das wichtigste Leitbahnsystem im Organismus neben dem Blutkreislauf. Die Lymphe befindet sich im Zellzwischenraum und ist für den Transport der Nahrungs- und Abfallstoffe ( Bakterien, Fremdkörper, Zellabfall) zuständig. Das Lymphsystem hat einen sehr komplexen Aufbau, worauf ich jetzt nicht weiter eingehen möchte.
Für den Pferdebesitzer ist es interessanter zu erfahren, wie man einen Lymphstau beim Pferd erkennen und begegnen kann.
Lymphe kann sich grundsätzlich im ganzen Pferdekörper sammeln. Am häufigsten ist es jedoch an den Extremitäten zu erkennen, da dort die Lymphe gegen die Schwerkraft transportiert werden muss. Ein Lymphstau tritt häufig bei älteren Pferden und Sportpferden auf, die lange bandagiert wurden. Das Gewebe ist nicht mehr ausreichend im Stande, die Lymphe nach oben zu transportieren, sodass nachgeholfen werden muss.
Pferdeosteotherapeuten und Physiotherapeuten kennen Techniken für eine Lymphdrainage. Dadurch werden die Lymphkonten angeregt, Lymphe aufzunehmen und die Lymphe wird mit speziellen Handgriffen zu den Lymphknoten geschoben. Anschließend wird das Gewebe mit einem festen Wickelverband gestützt, damit die Lymphe nicht wieder zurück fließt. Bei Pferden mit schon sehr schlechtem Gewebe eignet sich ein Stützstrumpf.
Jeder Reiter kann bei seinem Pferd täglich mit mit wenigen Handgriffen den Lymphfluss anregen. Mit einer bestimmten Putztechnik kann der Reiter die Lymphknoten stimulieren und gleichzeitig den Blutkreislauf anregt.

Im Viedo wird die Putztechnik gezeigt, sie ist beidseitig am Pferd durchzuführen.
Ich benutze im Video einen Striegel der Firma Oster.

Patellaluxation

Diesen Monat steht die Patellaluxation im Vordergrund, da ich sie häufig bei Pferden in der Behandlung diagnostiziere und man sie gut behandeln kann.

Der Begriff Patellaluxation setzt sich zusammen aus den lateinischen Worten Patella = Kniescheibe und luxare = Verrenkung. Pferde, die an der Patellaluxation leiden, zeigen häufig Symptome wie ein kurzes Einknicken in der Hinterhand beim Laufen oder das Vermeiden von engen Wendungen.

Um das Problem bei der Patellaluxation zu verstehen, müssen wir uns zuerst mit der Spannsägenkonstruktion beschäftigen. Um es nicht allzu kompliziert zu machen hier es einmal grob in einem Satz:

Die Spannsägenkonstruktion besagt, dass das Sprunggelenk mit dem Kniegelenk immer gleichzeitig und im selben Ausmaß bewegt wird.

Was uns aber bei der Patellaluxation interessiert, ist die Tatsache, dass genau diese Konstruktion es dem Pferd erlaubt, eine Hintergliedmaße ohne Kraft zu entlasten während es die andere belastet ( Dies zeigt sich wenn die Pferde im Stand schlafen oder dösen).

Die Patella (Kniescheibe) kann sich feststellen. Dies führt dazu, dass auch das Sprunggelenk festgestellt ist und verhindert damit, dass das Gelenk beim Belasten zusammenklappt. Bei diesem Vorgang sind mehrere Muskeln und Bänder beteiligt:

  • Kniescheibenband ( mediale und mittlere gerade)

  • Musculus quadrizeps femoris ( Vierköpfiger Oberschenkelmuskel)

  • Musculus semimembranosus (halbmembranöser Muskel)

  • Musculus biceps femoris (Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel)

Das Kniescheibenband hat die Aufgabe, mit seiner Schlaufenform die Patella zu fixieren. Der Vierköpfige Oberschenkelmuskel und der halbmembranöse Muskel bringen die Patella in die Position zum Fixieren.

Am Schluss muss das Hinterbein etwas entlastet werden, damit das Kniegelenk sich strecken kann und der Zweiköpfige Oberschenkelmuskel die Patella in ihre alte Position zurückbringen kann.

Pferde mit Patellaluxation, haben das Problem, dass die Bänder und Muskeln zu schlaff sind und dadurch beim Laufen die Patella nicht wie normal sich nach innen bewegt, sondern kurz entgleitet (dadurch entsteht der Effekt des Einknickens) und danach wieder in ihre normale Stellung zurück gleitet.

Behandlung:

Die Patellaluxation wird behandelt, indem man das Pferd anregt, seine Hinterhand aktiv zu nutzen um die Muskulatur der Hinterhand aufzubauen.

Man trainiert die Muskulatur, da sie mit den Bändern verbunden ist. Ein strafferer Muskel hat straffere Bänder zur Folge.

Die Behandlungsdauer liegt bei ca. 6 Wochen.

Um das Pferd effektiv zu trainieren, bietet es sich an, es ausgebunden zu longieren.

Es können Stangenreihen genutzt werden, um das Pferd zu animieren, seine Hinterbeine möglichst hoch zu nehmen.

Cavalettstangen2

Hierfür bieten sich Cavalettiklötze gut an, da man sie auf verschiedene Höhen gut einstellen kann. Es sollten Stangenreihen von 3-4 Stangen in einem Abstand von 1-1,20m sein.

  • In der 1.-3. Woche würde ich mit 3 Stangen, 1m Abstand und niedriger Höhe anfangen.

  • In der 3.-5. Woche sollte man es steigern auf 4 Stangen, 1m Abstand und mittlerer Höhe.

  • In der 5.-6. Woche sollten 4 Stangen in 1,20m Abstand auf der höchsten Höhe stehen.

Natürlich bedeutet es nicht, dass man in der Behandlungszeit ausschließlich longieren darf. Reiten ist selbstverständlich erlaubt. Beim Reiten kann man Trabstangen, Springgymnastikreihen und Cavaletti-Zirkel gut mit in das Wochentraining einbauen.Achtren Sie auf ein ausgewogenes Verhältnis von Reiten und Longieren.

CavalettstangenUm das Pferd nicht zu überfordern, sollte man darauf achten, wie das Pferd auf das Training reagiert. Bei Überforderung lieber es etwas leichter machen und bei Unterforderung die Aufgaben erschweren. Es sollten auch Erholungszeiten in dem Trainingsplan der 6 Wochen eingeplant werden z.B. ein Tag Trainingsfrei in der Woche.

Tipp für die Winterzeit

Tolle Möglichkeiten sein Pferd vor dem Reiten aufzuwärmen, es beim Transport warm zu halten, beim Putzen die Muskeln für die Arbeit vorzubereiten und die Muskeln beim Longieren zu wärmen.
Denn warme Muskeln arbeiten besser und es beugt Verletzungen vor. Außerdem ist der Aspekt dem Pferd etwas Wellness zu gönnen ein netter Nebeneffekt.Die Infrarotstrahlung hilft Muskelverspannungen zu lösen und unterstützt bei der Regeneration nach einer Verletzung. Es gibt die infrarotstrahlenabgebenden Wärmeprodukte von mehreren Firmen. Hier nur einige: Back on Track, Fedimax, Happy Moving etc.

Tolle Möglichkeiten sein Pferd vor dem Reiten aufzuwärmen, es beim Transport warm zu halten, beim Putzen die Muskeln für die Arbeit vorzubereiten und die Muskeln beim Longieren zu wärmen.<br /><br />
Denn warme Muskeln arbeiten besser und es beugt Verletzungen vor. Außerdem ist der Aspekt dem Pferd etwas Wellness zu gönnen ein netter Nebeneffekt.Die Infrarotstrahlung hilft Muskelverspannungen zu lösen und unterstützt bei der Regeneration nach einer Verletzung. Es gibt die infrarotstrahlenabgebenden Wärmeprodukte von mehreren Firmen. Hier nur einige: Back on Track, Fedimax, Happy Moving etc.